100 Jahre SV Scheidt

Der SV Scheidt wird 100 Jahre alt

Von SZ-Mitarbeiter Patric Cordier

Am Donnerstag ist es genau 100 Jahre her, dass Peter Hoffmann, Jakob Neuschwander, Richard Bohn und einige andere aus einer wilden Gruppierung von Straßenfußballern einen richtigen Verein machten. Erstmals wurde der SV Scheidt ins Vereinsregister eingetragen. „Aus diesem Grund möchten wir mit allen Freunden und Mitgliedern des Vereins am 1. April 2010 Geburtstag feiern“, sagt Waltraud Maino, die seit nunmehr 20 Jahren Vorsitzende ist. „Es soll ein fröhliches Fest am Sportplatz sein. Der offizielle Kommers findet dann am 6. Juni statt.“

Seit 1956 spielt der SVS auf dem Sportplatz „Auf den Hütten“ im Wiesental. Das allererste Team um Spielführer Heinrich Mathis kickte 1910 auf dem Sportplatz „Auf Neufell“. Der war ungefähr dort gelegen, wo heute der Scheidter Friedhof zu finden ist.

Schon zwei Jahre nach der Gründung hatte der junge SV Scheidt 70 Mitglieder. Die Kriege des 20. Jahrhunderts gingen auch am Fußball nicht spurlos vorbei, 13 Sportler des SVS ließen im Ersten Weltkrieg ihr Leben, im Zweiten Weltkrieg konnte man den Spielbetrieb bis 1942 aufrecht erhalten. Nach dem Krieg waren die Scheidter ein fester Bestandteil der Kreisliga A, erst in den 80er Jahren gelang der Aufstieg in die Bezirksliga.

Dort möchte der derzeit Zweite der Kreisliga A Obere Saar auch heute wieder hin. „Unser Ziel mit der ersten Mannschaft ist der Aufstieg“, hofft Waltraud Maino auf einen Erfolg im Jubiläumsjahr. „Das wäre natürlich eine schöne Sache.“

Ein Garant für den Erfolg ist Axel Bachinger. Der Mittelstürmer des SVS hat in den letzten fünf Jahren über 250 Tore erzielt. Trotz Angeboten von anderen, höherklassigen Vereinen ist Bachinger in Scheidt geblieben, arbeitet als zweiter Vorsitzender des Vereins und Vorsitzender des Fördervereins kräftig an der Zukunft des SV.

Die soll auf Kunstrasen stattfinden. Die Vorarbeiten und Planungen laufen mittlerweile genauso gut wie die Jugendarbeit. Von der G- bis zur B-Jugend hat der Verein alle Altersklassen besetzt. Auch der Frauenfußball hat in Scheidt einen wichtigen Stellenwert und feiert Erfolge. So erreichten die D-Mädchen zuletzt Platz zwei bei den Saarlandmeisterschaften in der Halle.

Waltraud Maino hinterlässt also einen intakten Verein, wenn sie nach dem Jubiläumsjahr und dann über 20 Jahren an der Spitze, ihren Vorstandsstuhl räumen wird: „Es wird Zeit, dass jemand vielleicht neue Ideen einbringt.“ Die Voraussetzungen für erfolgreiche weitere 100 Jahre sind beim SV Scheidt jedenfalls gegeben und auch das darf man in diesem Jahr sicher ausgiebig feiern.